Der „Store“ in Wetter feiert zehnten Geburtstag

Ein Ort der Inklusion, der Nachhaltigkeit und der Gemeinschaft

Die Festrednerinnen und Festredner feierten den zehnten Geburtstag des Store in Wetter Die Festredner (von links) Wolfgang Gelhard, Claudia Middendorf, Meinolf Melcher, Regina Schafmeister und Hans-Günter Draht gratulierten Beate Löhr (links), „Store“-Mitarbeiterin der ersten Stunde, auch zu ihrem 65. Geburtstag. Foto: Jana Sudhoff „Hier ist ein Laden entstanden, der weit mehr als ein Second-Hand-Laden ist“, brachte Meinolf Melcher den besonderen Charme des „Store“ in Wetter (Ruhr) auf den Punkt. Der Geschäftsführer des Second-Hand-Warenhauses hatte gemeinsam mit Regina Schafmeister und Wolfgang Gelhard, Hauptgeschäftsführung des Kolping-Bildungswerks Paderborn, zum zehnten Geburtstag des Inklusionsbetriebes eingeladen, der seit 2015 Menschen mit Behinderung eine berufliche Teilhabe ermöglicht. Hier finden Beschäftigte und Kundschaft aber nicht nur einen Ort der Inklusion und Nachhaltigkeit, sondern auch der Gemeinschaft, Begegnung und unverhoffter Schätze.

„Wir wollten ein schickes, gut sortiertes Sozialkaufhaus mit einem breit gefächerten Sortiment“, erinnerte Geschäftsführer Meinolf Melcher an die Gründungsphase, als man neben dem Ardey Hotel in Witten einen zweiten Inklusionsbetrieb in Wetter plante. Auf 440 Quadratmetern gibt es seit Oktober 2015 gut Gebrauchtes und teils auch Neues für kleines Geld: Möbel, Elektro- und Haushaltswaren, Spielsachen sowie Kleidung und Deko – alles generiert aus Spenden. „Manchmal ist der Besuch in unserem Kolping-Store wie eine Schatzsuche. Man findet hier bestimmt ein Stück, das plötzlich das Herz erobert“, schilderte Meinolf Melcher eine weitere Besonderheit. Ein Reiz, dem auch einige Jubiläumsgäste erlegen waren. Mancher „Schatz“ wurde noch während der Feierstunde an der Kasse zurückgelegt. Der „Store“ besticht durch ein gutes Angebot – aus oft hochwertiger Ware –, wie auch die Festredner in ihren Grußworten hervorhoben.

Vielfalt ist eine Stärke

Zur Feierstunde hatten Regina Schafmeister und Wolfgang Gelhard unter anderem Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in NRW, Uta Deutschländer, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen Nordrhein-Westfalen, Vertreter*innen aus der Politik und wichtiger Partner wie Jobcenter und Agentur für Arbeit, Gäste aus der Kolpingwelt sowie Bürgermeister Hans-Günter Draht begrüßt. Beeindruckt zeigte sich Claudia Middendorf in ihrem Grußwort unter anderem davon, wie die Menschen im „Store“ mitgenommen, betreut und integriert werden und mit welchem Enthusiasmus sie hier arbeiten und sich mit dem Betrieb identifizieren.

Acht Mitarbeitende – Menschen mit und ohne Behinderung – zeigen beim Verkauf sowie im Außendienst beispielsweise bei Haushaltsauflösungen, Entrümpelungen, Umzugshilfen und Montagen jeden Tag, „dass Vielfalt kein Hindernis, sondern eine Stärke ist“, wie Meinolf Melcher betonte. „Hier wird nicht nur verkauft, sondern miteinander gearbeitet, gelernt und gelebt und oft auch gelacht.“ Freundlichkeit, gute Laune und der gute Geist springen auch auf die Kundschaft über, die hier „gern ein Stück gemeinsame Zeit verbringen und ein Pläuschchen halten“.

„Ich wünsche euch von Herzen, dass der Store ein Ort bleibt, an dem Wertschätzung wichtiger bleibt als jede Ware und an dem das Gute weiterwandert, von Hand zu Hand, von Mensch zu Mensch“, leitete Diözesanpräses Sebastian Schulz, designierter Bundespräses, seinen Segenswunsch zum zehnjährigen Bestehen ein.