ZUE Bad Driburg

Ein Sommerfest mit vielen Begegnungen

Ehrenamtsbeauftragte Mona O’Rourke, Umfeldmanager Edrees Hussen und Betreuungsleitung Serina Jahnke-Lencar (von links) empfingen die Gäste zum Sommerfest in der ZUE Bad Driburg. Ehrenamtsbeauftragte Mona O’Rourke, Umfeldmanager Edrees Hussen und Betreuungsleitung Serina Jahnke-Lencar (von links) empfingen die Gäste zum Sommerfest in der ZUE Bad Driburg. Foto: Jana Sudhoff Jung und Alt, Menschen jeder Hautfarbe und aus unterschiedlichsten Nationen, Bewohner*innen und Mitarbeitende füllen gemeinsam die Tanzfläche und stecken das Publikum in der Halle mit ihrer Ausgelassenheit, mitreißenden Dynamik und Freude an. Der Tanz-Flashmob ist einer der drei Höhepunkte der „Showtime“ – der Auftakt des Sommerfestes in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Bad Driburg. Die Auftritte läuten einen Nachmittag voller Begegnungen, des Miteinanders und schöner Momente ein. Trägerin der ZUE in Bad Driburg ist die Bezirksregierung Detmold. Um die Betreuung der Geflüchteten kümmert sich im Auftrag der Bezirksregierung die Weberhaus Nieheim gGmbH, ein Tochterunternehmen der Kolping-Bildungswerk Paderborn gGmbH.

„In der Einrichtung gleicht kein Tag dem anderen. Darin liegt unsere Stärke“, sagte Betreuungsleiterin Serina Jahnke-Lencar in ihrer Begrüßungsrede zum Sommerfest, zu dem sie Gäste, Bewohner*innen, Vertreter*innen der Bezirksregierung sowie Mitarbeitende willkommen hieß. „Unsere Bewohner*innen sind uns wichtig. Wir nehmen uns Zeit für sie und ihre Bedürfnisse und haben stets ein offenes Ohr“, schilderte sie das Charakteristikum der Einrichtung. „Die Menschen sollen sich bei uns verstanden, respektiert und akzeptiert fühlen.“

Ausgelassene Stimmung

Zur Wertschätzung gehört es auch, dass die Bewohner*innen beim Sommerfest zeigen können, was in ihnen steckt. So hatte ein Bewohner ein Gedicht einstudiert und eine Kostprobe gegeben, wie viel Deutsch er bereits in seinem ersten Orientierungskurs in der ZUE gelernt hatte. Drei junge Frauen aus der Türkei, Angola und dem Iran fachten die Stimmung mit ihrem Musiktalent an – was einige Zuhörer*innen zum spontanen Mittanzen animierte.

Viel Gelächter und eine lebhafte Atmosphäre prägten das gesamte Sommerfest. Ein großes Highlight für die Kinder war unter anderem der Seifenblasenspaß. „Die Kinder haben alles selbst gebaut: die Seifenblasenmaschine und die Seifenblasen-Stäbe“, erzählte Umfeldmanager Edrees Hussen, der das Sommerfestprogramm zusammen mit der Ehrenamtsbeauftragten Mona O’Rourke auf die Beine gestellt hatte. Stark umlagert waren auch die beiden Ballonkünstlerinnen, die aus ihren Kiepen einen bunten Modellierballon nach dem anderen zogen, um sie in Luftballontiere zu verwandeln. Eine gelungene Überraschung war darüber hinaus ein Luftballon-gefülltes Schwungtuch, auf dem die Kinder bunte Luftballons tanzen ließen.

Zusammenhalt und Menschlichkeit

Auf die Erwachsenen warteten derweil beispielsweise ein Tischtennisturnier und ein Pong Spiel. Interessierte Besucher*innen schlossen sich dem Hausrundgang inklusive Atelierbesichtigung mit Betreuungsleiterin Serina Jahnke-Lencar an, bevor die Leckereien vom Grill das nachmittägliche Kuchenangebot ablösten. Rund 230 Menschen genossen einen besonderen Nachmittag, der gespickt war mit vielen Aktionen, Spielen und Gespräche.

„Es war mit Abstand das beste Sommerfest, seitdem ich hier arbeite“, zog Serina Jahnke-Lencar ihr persönliches Fazit. Die Rückmeldung eines Ehrenamtlichen bestätigt sie darin: „Ich war plötzlich nicht mehr in Bad Driburg und nicht mehr in Deutschland, sondern an einem wunderbaren Ort der Zukunft, wo sich Menschen aus allen Nationen fröhlich gemeinsam treffen, tanzen und singen, wo Kinder aller Hautfarben miteinander unbefangen spielen, wo Menschen sich freundlich begegnen, obwohl sie sich nicht kennen.“ Das hat auch Serina Jahnke-Lencar so wahrgenommen: „Harmonie und Fröhlichkeit, Zusammenhalt und Menschlichkeit. Und ich bin dankbar darüber, dass wir als Team, diesen wertvollen Menschen ein Stück Heimat schenken können.“