Naturwissenschaftliche Phänomene spielerisch begreifen

Kolping-Kita in Gütersloh führt Projektwoche durch

Gütersloh. Dreizehn Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren betreten die Turnhalle der Kolping-Kita in der Gütersloher Ahornallee. Fünf Stationen, an denen die Kleinen später basteln, bauen und experimentieren werden, sind bereits aufgebaut. Erstmal aber nehmen alle auf der Bank an der Wand Platz. Reinhard Stükerjürgen vom durchführenden Projektteam stellt sich vor. „Ich heiße Reinhard.“ Kurze Pause. „Wie heiße ich?“ Die gemeinschaftliche Antwort der Kinder klingt wie eine Mischung aus „Beinhart“ und „Rainer“. Aber das Eis ist gebrochen. „Könnt ihr bauen?“, fragt er weiter.  „Ja“ kommt es wie mit einer Stimme. Diesmal ist die Antwort schon kräftiger. „Dann teile ich Euch jetzt mal auf die Stationen auf.“ In Zweier- und Dreigruppen geht es nun an den Tischen weiter. Dort werden Türme und Häuser gebaut, große und kleine Eisbären auf Schollen gesetzt oder bunte Plastikwürfel montiert. Für eine Kita mit insgesamt 88 Kindern geht es erstaunlich ruhig zu, die Kinder arbeiten konzentriert an ihren Aufgaben. „Wir legen hier sehr viel Wert auf Struktur und Regeln“, sagt Kita-Leiterin Natascha Fauler. Das merkt man auch bei der Umsetzung des von der Gütersloher Osthushenrich-Stiftung finanzierten und vom Projektteam um Reinhard Stükerjürgen umgesetzten Projektes: Die Kinder ziehen mit – und haben Spaß dabei. „Ich habe ein Haus gebaut“, sagt ein Junge stolz zu Natascha Fauler. „Suuuuper!“ gibt diese prompt zurück. Langeweile kommt jedenfalls in den 45 Minuten der ersten Projekteinheit an diesem Morgen nicht auf. „Wir wechseln jetzt die Stationen“, sagt Reinhard Stükerjürgen und alles setzt sich in Bewegung. Die Kinder müssen sich bei diesen Wechseln austauschen, sich koordinieren. Genau diese Mischung als einem Training der sozialen Kompetenz und dem Erleben technischer und naturwissenschaftlicher Phänomene quasi en passent fasziniert auch Claudia Holle, die Geschäftsführerin der Osthushenrich Stiftung: „So können wir den Kindern bereits in der Phase der frühkindlichen Bildung tolle Anregungen mit auf den Weg geben.“ Die Projekte seien zudem sehr nachhaltig, so Holle weiter. Das bestätigt auch Claudia Tschackert, Prokuristin der Kolping-Kita gGmbH. „Das hier Erlebte und Gelernte kann in den Kitaalltag integriert werden und zur Weiterarbeit anregen“, so Tschackert. Derweil ist auch die zweite Gruppe in der Turnhalle bei Reinhart Stükerjürgen angekommen. „Zeigt mir mal Eure Hände!“ Alle Hände gehen hoch, winken. „Damit wollt ihr bauen?“ Wieder ein deutliches „Jaaaa.“ Und los geht`s…

v.l.: Claudia Tschackert, Reinhard Stükerjürgen, Claudia Holle und Natascha Fauler Foto: Sascha Dederichs